Maria Stuart
Frei nach „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller
Uraufführung
Premiere: Sa. 13. April 2024, 20.00

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Premiere
Über Maria Stuart
„Wir reden hier nicht mehr von Rechten, sondern nur noch von Gewalt!“
Eine Frau, die durch ihre nicht zu bändigende Leidenschaft, ihr politisches Ungeschick, aber auch durch Pech zur heißesten politischen Gefangenen des 16. Jahrhunderts wurde. Die selbst dann noch als reine Präsenz und Möglichkeit die Phantasien der europäischen Machthaber*innen in unheilige Dynamik versetzte. Mitten in der wohl heißesten Phase der europäischen Religions-Konflikte. Ein Drama, das Shakespeare aus nachvollziehbaren Gründen nicht anfassen konnte, da der leibliche Sohn dieser Unglücklichen sein Auftrag- und Geldgeber war.
Dieses Drama hat Schiller dann geschrieben. Und verfasste ein nahezu perfektes Stück. Diese fünf Akte Theater gehören wohl zum Formvollendesten, das die deutsche Klassik hervorbrachte. Warum es also neu schreiben? Neu denken? Die Geschichte ist bei derlei Art von Stücken auf eine Art und Weise listig, insofern dass sie dem dramatischen Konflikt, der ja das Lebendige und Lehrreiche innerhalb des Vorgangs ist, unter eine patinierte Glocke stellt, bis dieser fast am Staub erstickt. Man muss da mal etwas husten. Zu weit wäre es sonst weg, dieses 16 Jahrhundert. Zumal die Menschen damals auf eine uns völlig unverständliche Art religiös hysterisch waren. Nicht aufgeklärt eben.
Aber sind wir wirklich so anders? Auch in unserem geschichtlichen Ausschnitts-Fenster hat sich ja ein Gewissens- oder man möchte fast sagen Gesinnungs-Konflikt aufgebaut, der ganz gewisse Übertretungen als „Sünde“ ahndet, sie nicht zulässt und das Zuwiderhandeln in der völlig gleichen Art und Weise verfolgt: mit politischer Gefangenschaft, Exilierung (freiwillig oder eben nicht), Füsilierung (offen oder verdeckt). Nein, Könige und Königinnen fallen einem nicht mehr ein, aber vielleicht Präsident*innen? Uno-General*innen? Weltbanker*innen? Politische Gegner*innen werden immer noch gerne angeklagt. Zunächst werden sie bepatzt, dann neu erzählt oder eine unzuträgliche Meinung über sie verbreitet. Auch einige Journalist*innen kommen einem da in den Sinn. Unangenehm, lästig und entlarvend. Wie wird man die wohl auf legale Weise wieder los? Gar nicht. Oder eben nicht im Rahmen der liberalen westlichen Ordnung, auf die wir alle doch so stolz sind.
Auf gut Deutsch: Es hat sich nichts geändert – Macht braucht keine Kontrolle. Macht möchte ungehindert machen. Und wenn Macht mit Macht-Grenzen konfrontiert wird, unterliegt sie nur allzu gerne der Versuchung, diese zu überschreiten. Es muss aber gut und gerecht aussehen. Und so ist dies natürlich nicht das Stück der Titelrolle, sondern der anderen Machtfrau.
Eine Frau, die durch ihre nicht zu bändigende Leidenschaft, ihr politisches Ungeschick, aber auch durch Pech zur heißesten politischen Gefangenen des 16. Jahrhunderts wurde. Die selbst dann noch als reine Präsenz und Möglichkeit die Phantasien der europäischen Machthaber*innen in unheilige Dynamik versetzte. Mitten in der wohl heißesten Phase der europäischen Religions-Konflikte. Ein Drama, das Shakespeare aus nachvollziehbaren Gründen nicht anfassen konnte, da der leibliche Sohn dieser Unglücklichen sein Auftrag- und Geldgeber war.
Dieses Drama hat Schiller dann geschrieben. Und verfasste ein nahezu perfektes Stück. Diese fünf Akte Theater gehören wohl zum Formvollendesten, das die deutsche Klassik hervorbrachte. Warum es also neu schreiben? Neu denken? Die Geschichte ist bei derlei Art von Stücken auf eine Art und Weise listig, insofern dass sie dem dramatischen Konflikt, der ja das Lebendige und Lehrreiche innerhalb des Vorgangs ist, unter eine patinierte Glocke stellt, bis dieser fast am Staub erstickt. Man muss da mal etwas husten. Zu weit wäre es sonst weg, dieses 16 Jahrhundert. Zumal die Menschen damals auf eine uns völlig unverständliche Art religiös hysterisch waren. Nicht aufgeklärt eben.
Aber sind wir wirklich so anders? Auch in unserem geschichtlichen Ausschnitts-Fenster hat sich ja ein Gewissens- oder man möchte fast sagen Gesinnungs-Konflikt aufgebaut, der ganz gewisse Übertretungen als „Sünde“ ahndet, sie nicht zulässt und das Zuwiderhandeln in der völlig gleichen Art und Weise verfolgt: mit politischer Gefangenschaft, Exilierung (freiwillig oder eben nicht), Füsilierung (offen oder verdeckt). Nein, Könige und Königinnen fallen einem nicht mehr ein, aber vielleicht Präsident*innen? Uno-General*innen? Weltbanker*innen? Politische Gegner*innen werden immer noch gerne angeklagt. Zunächst werden sie bepatzt, dann neu erzählt oder eine unzuträgliche Meinung über sie verbreitet. Auch einige Journalist*innen kommen einem da in den Sinn. Unangenehm, lästig und entlarvend. Wie wird man die wohl auf legale Weise wieder los? Gar nicht. Oder eben nicht im Rahmen der liberalen westlichen Ordnung, auf die wir alle doch so stolz sind.
Auf gut Deutsch: Es hat sich nichts geändert – Macht braucht keine Kontrolle. Macht möchte ungehindert machen. Und wenn Macht mit Macht-Grenzen konfrontiert wird, unterliegt sie nur allzu gerne der Versuchung, diese zu überschreiten. Es muss aber gut und gerecht aussehen. Und so ist dies natürlich nicht das Stück der Titelrolle, sondern der anderen Machtfrau.
Team
- Es spielen
- Text
- Regie
- Ausstattung
- Musik
- Dramaturgie
- Licht
- Regieassistenz
- Kostüm- und Requisitenbetreuung
- Tontechnik
- Bühnentechnik
- Dr. Plass
- Katja Thürriegl
- Peter Hirsch
- Hans Egger, Manuel Sandheim, Andreas Wiesbauer